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Hypnose bei rheumatischen Schmerzen

Rheumaschmerzen sind nicht rein somatisch bedingt, sondern können mit psychosozialem Stress zusammenhängen wie eine großangelegte schwedische Studie mit insgesamt 2675 Probanden zeigt, die kürzlich veröffentlicht wurde (Bengttson et al., 2009). Zwar liegen kaum wissenschaftliche Studien vor, die die Wirkung von Hypnose auf Rheumaschmerzen belegen (eine Ausnahme bildet die ältere Arbeit von Domangue et al., 1985, die eine Zunahme körpereigener Opiate (Beta-Endorphine) bei hypnotischer Reduktion von Rheumaschmerzen berichtet), aber es gibt immer wieder Fallberichte, die eine hypnotherapeutische Reduktion von Rheumaschmerzen berichten. Dabei reichen oft „einfache“ Interventionen aus, um eine drastische Reduktion rheumatischer Schmerzen zu bewirken, wie der folgende Bericht von Raphael von Varendorff belegt.

Foto: Raphael von Varendorff

 

Meine erste hypnotherapeutische Intervention führe ich nach den Grundkursen des KIKH durch. Meine Patientin klagt über starkes Rheuma. Und ist meine Oma. Über die Weihnachtsfeiertage 2008 ist meine Familie bei meinen Großeltern zu Besuch. Meine Oma hat starke Schmerzen in der linken Hand und kann sie bald kaum mehr bewegen. Als die Schmerzen immer stärker werden, beschließt meine Mutter meine Oma am 2. Weihnachtsfeiertag um 23:00 Uhr in die Ambulanz des hiesigen Krankenhauses zu bringen. Der behandelnde Arzt diagnostiziert einen Rheumaschub, gibt ihr ein starkes Schmerzmittel, ohne ihr sonst weiterhelfen zu können.

Nach einer unruhigen Nacht verbringt meine Oma den nächsten Tag wegen ihrer Schmerzen im Bett und gesellt sich erst abends zu uns ins Wohnzimmer. Sie ist mittlerweile überzeugt, dass sie einen Rheumaschub bekommen hat. Das ist nicht ungewöhnlich für sie, ihr ganzes Leben leidet sie schon unter Rheuma. Als Kleinkind war sie durch diese Erkrankung einige Monate ans Bett gefesselt. Als sie den Ärmel ihrer Bluse anhebt, um die schmerzende Hand auf dem Sessel abzulegen, schlägt meine Mutter, die von meiner Hypnoseweiterbildung weiß, vor, ich solle meine Oma mit Hypnose behandeln.

Meine Oma willigt ein und so beginne ich mit dem Vorgespräch. Zunächst versuche ich eine geeignete Ressource zu finden. Ich frage, wann sie sich so stark gefühlt hat, als ob sie alles stemmen könnte. Wann sie sich gebraucht gefühlt hat und glücklich war. Sie erzählt mir von den Situationen, als sie auf meinen 10 Jahre jüngeren Bruder aufpassen musste, um meine Familie zu unterstützen. Wie sie mit dem Zug nach Hause gefahren ist und sich unglaublich gut gefühlt hatte, wenn sie an die vergangenen Tage dachte und dabei das Gefühl hatte, einfach lossingen zu wollen.

Ich beginne die Hypnose mit einer Wärmeinduktion. Mit der Hand vor der Stirn lasse ich sie die davon ausgehende Wärme und Energie spüren und von da in den gesamten Körper ausstrahlen. Ich gebe ihr die Zeit sich auf das, was passiert, einzulassen und warte bis ihre Atmung tiefer und tiefer wird. Nun lasse ich sie das Gesicht meines Bruders und die Dankbarkeit meiner Mutter imaginieren. Die Freude, die dies in ihr auslöst, ruft ein sich auf ihrem Gesicht ausbreitendes Lächeln hervor. Sie soll diesem Gefühl des Gebrauchtseins und der Stärke nachspüren. Ich fordere sie auf, dieses Gefühl der Stärke und Zuversicht im ganzen Körper zu spüren und in die Hand ausstrahlen zu lassen. Am Ende der ca. 20-minütigen Hypnose gebe ich ihr die direkten Suggestionen, dass diese Gefühle ein Teil von ihr sind und sie nichts aktiv machen muss, denn diese Gefühle kommen ganz alleine wieder, wenn sie diese benötigt. Langsam hole ich sie wieder aus der Hypnose.
Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich spüre, dass es meiner Oma gut getan haben muss. Sie sieht mich ruhig an und ihre Augen glänzen. Dann lächelt sie mich an und beginnt langsam den Arm zu heben. Sie hebt ihn immer höher, über den Kopf, zur Seite, und beginnt dann sogar mit den, zuvor heftig schmerzenden und unbeweglichen, Fingern zu spielen.

Im Nachhinein berichtet sie, dass sie nur langsam wieder zurückgekommen ist. Den Christbaum habe sie beispielsweise leicht verschwommen wahrgenommen und obwohl er natürlich derselbe war, so hatte es doch den Anschein für sie, dass er sich verändert habe. Sie berichtet mir, dass die Schmerzen völlig weg sind und die Beweglichkeit der Hand wieder zurückkommt. Auch wenn die Schwellungen noch vorhanden sind, so kann sie an diesem Abend wieder selber ihr Nachthemd anziehen. Als sie in dieser Nacht aufwacht, stellt sie verwundert fest, dass ihr Arm irgendwo im Bett liegt. Da sie dies aber weder schmerzt, noch stört, schläft sie wieder ein. Die Schwellungen gehen im Laufe der nächsten Tage zurück, die Schmerzen bleiben gänzlich fort.

Vier Wochen später berichtet sie mir, dass sie immer noch ihre Hand bewegen kann, keine Schmerzen mehr aufgekommen sind und sie immer wieder meine Worte im Kopf hat, dass diese Lebensfreude ein Teil von ihr ist. Sie war inzwischen mit meinem Opa im Stadtpark spazieren. Mehrere Monate später teilt sie mir zu meinem Erstaunen mit, dass sie noch am gleichen Abend der Hypnose ihre Cortisol-Tabletten abgesetzt hatte und nun nach einigen erfolglosen Versuchen endlich nach mehreren Jahren vollständig auf die Medikamente verzichten kann und keine Schmerzen mehr empfindet. Ich freue mich für meine Oma und bin zugleich selber über die Wirkung dieser einmaligen Sitzung erstaunt.

Raphael von Varendorff

 

Literatur

Bengtsson, C., Theorell, T., Klareskog, L. & Alfredsson, L. (2009). Psychosocial stress at work and the risk of developing rheumatoid arthritis: Results from the Swedish EIRA study.Psychotherapy and Psychosomatics, 78, 193-194.

Domangue, B.B:, Margolis, C.G., Lieberman, D. & Kaji, H. (1985). Biochemical correlates of hypnoanalgesia in arthritic pain patients. Journal of Clinical Psychiatry, 46, 235-238.<

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